Probenstart für das Projekt „Wessis in Weimar“

Lesung hat zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit Premiere

von theater-spiel-laden
Die Darsteller Frank Grünert, Gabriele Olitzsch, Amelie Alsleben und Maximilian Merkel mit dem Pianisten Toni Steidl (Mitte). Foto: Michael Wirkner

Am theater-spiel-laden haben die Proben für ein neues Projekt begonnen, das am 3. Oktober im Rahmen einer Festveranstaltung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit und des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Rudolstadt und Bayreuth im Löwensaal Premiere haben wird. Vorbereitet wird eine szenische Lesung aus dem Stück „Wessis in Weimar“ von Rolf Hochhuth. Das 1993 in einer spektakulären Inszenierung am Berliner Ensemble uraufgeführte Stück thematisiert mit tragikomischen Situationen und Figuren den weitgehenden Ausverkauf des DDR-Produktionsvermögens durch die Treuhandgesellschaft.

Der Regisseur Peter Rauch. Foto: Michael Wirkner

„Diese Lesung wird und soll herausfordern zur Auseinandersetzung. Es wird die Zuhörenden nicht kalt lassen, das dramatische Geschehen im wiedervereinigten Deutschland, knapp dreißig Jahre her, noch einmal vor Augen und Ohren geführt zu bekommen“, sagt Peter Rauch, der für die szenische Einrichtung gewonnen werden konnte. Gestaltet wird die Lesung von den Darstellern Amelie Alsleben, Frank Grünert, Maximilian Merkel und Gabriele Olitzsch sowie dem Pianisten Toni Steidl. Das Projekt wird unterstützt vom Theater Rudolstadt und gefördert von der Remondis Assets & Services GmbH & Co. KG, der Thüga AG und der Ilse Holzapfel-Stiftung.

Seit über 50 Jahren ist der in Weimar ansässige Peter Rauch als Schauspieler und Regisseur an großen und kleinen Bühnen unterwegs, auch im Filmgeschäft. Mit dem theater-spiel-laden verbindet den leidenschaftlichen Theater-Meister eine inspirierende Zusammenarbeit als Regisseur der erfolgreichen Inszenierungen „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“ von Peter Hacks, „Adam und Eva“ von Peter Hacks, „Die Mitschuldigen“ von Johann Wolfgang von Goethe, „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield sowie „Stan und Ollie in Deutschland“ von Urs Widmer.

Johanna Binger-Hochhuth, die Witwe des am 13. Mai 2020 verstorbenen Dramatikers, wird als Ehrengast bei der Premiere zugegen sein. Für sie ist die Aufführung von „Wessis in Weimar“ an diesem symbolträchtigen Feiertag die Erfüllung eines Vermächtnisses ihres Mannes. Der habe bis zuletzt gehofft, dass sein mit großer Akribie recherchiertes, aber kaum gespieltes Stück in dem neuen gesellschaftlichen Diskurs zur Rolle der Treuhand künstlerische und intellektuelle Impulse setzen werde.

 

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